Teil 1: Upper
Das Besitzen vieler Drogen ist in Deutschland verboten. Der Grund dafür ist die schädliche Wirkung, welcher der Körper und die Psyche eines Menschen durch regelmäßigen oder übermäßigen Konsum ausgesetzt sind. Da das Drogennehmen viele Gefahren birgt, aber das Verbot vieler Drogen trotzdem nicht dazu führt, dass keine Drogen mehr konsumiert werden, möchten wir hier darüber aufklären, welche Gefahren von verschiedenen Drogen ausgehen. Darüber hinaus wird erklärt, wie das Risiko des Drogenkonsums minimiert werden kann, sollte jemand sich entgegen aller Risiken dazu entscheiden eine Droge zu nehmen.
Grundsätzlich gilt, dass Drogenkonsum für Personen unter 21 besonders gefährlich ist, da sich bei diesen Personen das Gehirn noch in der Entwicklungsphase befindet. Besonders durch psychoaktive Substanzen kann jenes in dieser Zeit in seiner Entwicklung nachhaltig gestört werden.
In diesem Beitrag geht es um so genannte „Upper“. Dazu gehören alle Stoffe, die den Kreislauf anregen, den*die Konsument*in wacher machen und ihm*ihr das Gefühl geben mehr Energie zu haben. Die bekanntesten Upper sind Kokain, Speed, MDMA, oder Extasy. Extasy ist meistens eine Tablette aus einem Gemisch von MDMA und Speed. Kokain, MDMA und Speed sind in der Regel Pulver.
Ein legaler Upper ist Koffein. Dieser ist jedoch lang nicht so stark wie Kokain oder Speed und dementsprechend in mäßigem Genuss auch nicht so schädlich für den Körper. Das erhöhte Energielevel von Uppern entsteht durch eine Verengung der Blutgefäße, welche zu erhöhtem Blutdruck und Herzschlag führen. Beides ist sehr anstrengend für das Herz-Kreislaufsystem und kann bei einer zu hohen Dosierung zu einem Herzinfarkt oder einer Atemlähmung kommen. Weil Kokain und MDMA Glückshormone ausschütten und das Belohnungssystem reizen, haben Konsument*innen oft den Drang die Droge immer wieder zu nehmen, was schnell zu einer Abhängigkeit führen kann. Diese Abhängigkeit ist auch deshalb gefährlich, weil eine regelmäßige Überanstrengung des Kreislaufs viele Langzeitschäden mit sich bringt. Auch sollte nicht unmittelbar nachdem die Wirkung nachgelassen hat wieder nachgelegt werden. Der Körper braucht eine Erholungsphase von der Belastung und über einen wiederholten Konsum sollte grundsätzlich im nüchternen Zustand abgewogen werden. Zusätzliche Gefahren entstehen durch die Reizung der Schleimhäute über welche die Drogen aufgenommen werden, was bei einer häufigen Einnahme zu einer Verätzung führen kann.
Sollte man sich trotz der Risiken zum Konsum einer dieser Drogen entscheiden, sollte man sich zuerst über die richtige Menge informieren. Dies tut man am besten auf Safer-Use Seiten wie drugscouts.de. Generell ist eine „sichere“ Menge von Person zu Person unterschiedlich und richtet sich nach dem eigenen Körpergewicht. Deshalb sollte man diese Menge immer selbst ausrechnen und mit einer Feinwaage überprüfen, statt sich auf die Einschätzung Dritter zu verlassen, da diese möglicherweise einen anderen Körperbau haben oder den Umgang mit der Droge gewöhnt sind. Die Wirkung von Speed und MDMA dauert circa vier bis sechs Stunden, die Wirkung von Kokain circa 90 Minuten.
Weil Upper das Hunger- und Durstgefühl unterdrücken ist es wichtig, vor dem Konsum ausreichend gegessen zu haben und während der Wirkung regelmäßig zu trinken, auch wenn kein Durstgefühl vorhanden ist. Generell gilt: Drogen niemals miteinander kombinieren! Das erhöht die Gefahren drastisch und das eigene Einschätzungsvermögen ist gestört. Das gilt auch für legale Drogen wie Alkohol. Upper überdecken das Trunkenheitsgefühl, weshalb man eine Alkoholvergiftung erleiden kann, ohne sich betrunken zu fühlen.
Die Pulver werden aufgrund ihres bitteren Geschmacks oft durch die Nase gezogen, statt gegessen. Falls dabei ein Hilfsmittel genutzt wird, sollte jeder sein eigenes Röhrchen verwenden um Krankheitsübertragung vorzubeugen. Insbesondere sollte man keine gerollten Geldscheine benutzen, wie in Filmen, da diese schon durch tausende Hände gegangen sein könnten und dadurch Krankheitserreger auf sich tragen.
Upper erhöhen manchmal das verlangen nach Sex oder (körperlicher) Nähe. Dem sollte man sich vor dem Konsum bewusst sein, um Situationen zu vermeiden, die man später bereuen oder die für andere Menschen unangenehm sein könnten.
Eine besondere Warnung gilt vor „Liquid Extasy“. Es hat nichts mit Exasy zu tun und wird von niemandem freiwillig eingenommen! Es ist eine so genannte „Vergewaltigungsdroge“ und führt zu komplettem Kontrollverlust. Sollte dir jemand Liquid Extasy in einem Club anbieten, solltest du dich grundsätzlich von dieser Person fernhalten und das Personal informieren.
Ein Artikel von Sergio Schmidt
Titelbild mit freundlicher Genehmigung von Theodora Brad
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