Broken Bone Ballad sagen mit ihrer Debüt-EP SWEAR der Eintönigkeit den Kampf an
Der Bandname Broken Bone Ballad lässt bereits brachiale Klänge vermuten. Auf ihrer EP SWEAR vereinen die beiden Zwillinge Connor und Gordon fünf Songs, die zwischen Alternative Rock und Grunge mäandern, immer wieder durchzogen von erfrischenden Elementen anderer Genres. Die Minimalbesetzung besteht nur aus Schlagzeug und Gitarre, man kennt diese Kombination sonst vor allem von Blues-Rock-Combos (Black Keys, White Stripes). Schon vorab sei gesagt, dass die musikalische Wucht, die so entfaltet wird, einer größeren Besetzung in nichts nachsteht. Wer jetzt aber denkt, dassBroken Bone Baladnur laut können, liegt falsch.
Die Tracks sind stets gut austariert zwischen heftigen Refrains und Übergängen, sowie ruhigeren Strophen, in welchen die, oft sehr gelungen, Texte vermittelt werden. Der Eingangstrack, der den selben Namen wie die EP trägt, prangert die Tristesse des Lebens in der Berufstätigkeit an. Mit „Sleep, Work, Eat, Repeat“ karikiert der Chorus die Lebensrealität vieler Menschen. Gordons heisere, verzweifelte Stimme, sorgt allerdings dafür, dass das Lachen im Hals stecken bleibt. Auch das darauf folgende Don’t tell me, schließt thematisch an den Auftakt an. Der Text ist in Dialogform verfasst. Jemand erzählt uns von seinem tollen Job und den „Fancy friends“, die Antwort ist: „Don’t tell me“. Der Anfang des Songs überrascht mit funkigen Gitarrenriffs, die entfernt an die frühen Red Hot Chili Peppers erinnern.
His Fish und Magic Man bringen dann Abwechslung rein. Ersteres unterscheidet sich durch die verzerrte Off-Beat-Gitarre, ein Intro Snippet und die wirre Erzählung von einer ebenso wirren Woche deutlich vom Rest der Platte. Das Outro wird von einem Gitarrensolo geschmückt, welches leider das einzige auf der ganzen EP bleibt.
Abgerundet wird die EP von Turn it off, wiederum ein Track mit ruhiger Strophe, in der ein bisschen Hoffnung anklingt. Im Chorus heißt es dann: „I have no doubt that there’s a way out“. Ob damit der Ausweg aus dem vorher so treffend beschriebenen Alltagstrott gemeint ist? Man kann es nur hoffen.
Die kraftvolle Dynamik des Duos Broken Bone Ballad ist beeindruckend und ihre unterhaltsame Art sich mit Themen auseinanderzusetzen regt trotzdem zum Nachdenken an. Man kann sich auf die nächste Veröffentlichung freuen, auch wenn es an mancher Stelle wünschenswert wäre, dass der doch immer recht ähnliche Aufbau der Songs öfter gebrochen würde.
SWEAR erschien am 27 Juli und ist als Stream und Download verfügbar, auf brokenboneballad.bandcamp.com/ verfügbar.
Ein Artikel von Felix Geiser.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Conner Endt.
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