Nach „Der Ursprung der Welt“ und der „Ursprung der Liebe“ folgt nun „I’m every woman“ von Liv Strömquist. Liv Strömquist ist bekannt für ihre feministischen Comics, bei denen einem das Lachen im Hals stecken bleibt (ich bin mir sicher, dieses Sprichwort wurde für ihre Comics erfunden, SAFE). In dem neuesten Comic geht es um die Geschichte von vielen jungen Frauen, einige bekannter als andere. Es geht um die Geschichte des männlichen Genies und wie oft die Frauen dieser sogenannten Genies in den Schatten gerückt worden sind.
Viele Frauen, die wir auch heute noch kennen, kommen in dem Buch vor, wie beispielsweise Yoko Ono, die eigentlich einfach ihre Kunst machen wollte und von John Lennon ziemlich krass zurückgehalten wurde. Aber kleiner Spoiler schonmal: Yoko Ono hatte irgendwann halt auch kein Bock mehr auf den guten Lennon und ist lieber ihrer Kunst nachgegangen. Denn, was wir auch erfahren, Ono hat quasi die Installationskunst erfunden. Knew that?

Oder dann geht es auch um Voltairine de Cleyre, 1886 geboren und Anarchistin bis an ihr Lebensende sowie Kämpferin gegen die Ehe. Sie war der Meinung, dass eine Ehe ein dauerhaftes Abhängigkeitsverhältnis hervorbringt und weniger mit Liebe selbst zu tun hat.
Aber es geht nicht nur um Frauen, die im Schatten von ihren männlichen Kollegen standen, sondern auch um andere Themen, wie die Kernfamilie oder warum Kinder die perfekten Rechtspopulisten sind.

Der Comic sammelt viele verschiedene Geschichten und behandelt diese in unterschiedlichen Abschnitten. Mal einfach nur in schwarz-weiß und dann auch in bunten Farben. Eines bleibt immer gleich: Der wunderbare und detaillierte Zeichenstil von Liv Strömquist, die sich selbst ab und an in einen Comic miteinbringt, um ihre Meinung deutlich zu machen. Gleichzeitig greift sie Geschichten auf, die einen zum Lachen und Weinen bringen, wie zum Beispiel die Geschichte von einem Brandganspärchen, das aus zwei Erpeln bestand und 2006 in Malmö gesichtet wurde. Auf die schwulen Gänse gab es verschiedene Reaktionen, unter anderem, dass man* jetzt ja sehe, dass Homosexualität etwas ganz Natürliches ist – und man* denkt sich so „Echt jetzt? Ihr brauchtet Gänse damit es okay ist?“. Darauf folgen verschiedene Tierbeispiele und die Frage, warum wir eigentlich Auto fahren okay finden, wenn wir noch kein Tier im Auto an uns vorbeidüsen haben sehen. WORD.

Mein persönliches favorite war das Kapitel „Die unsäglichsten Lover der Weltgeschichte!“, denn davon gibt es wirklich zu viele. Unter anderem Karl Marx. Jap, Karl Marx war wirklich irgendwie nicht der coolste Dude, muss ich jetzt ja mal sagen. War sogar ein ziemlicher Vollidiot. Sorry not sorry. Warum? Das könnt ihr am Besten selbst nachlesen. 😉 „I’m every woman!“, erschienen im avant-Verlag könnt ihr entweder online oder im Buchladen eures Vertrauens für 20€ bestellen. Ich würde euch das Buch wirklich sehr empfehlen, ich kam aus dem Lachen nicht raus und wollte im gleichen Moment um mich schlagen und wütend vor mich hin plappern, ‚cause oh, the world ain’t fair.
Eine Rezension von Lea Terlau
Bilder mit freundlicher Genehmigung vom avant-Verlag
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