Lernen mit YouTube: Ein paar Tipps

„Klammer auf, a plus b, Klammer zu ins Quadrat, ist gleich a-Quadrat plus zwei a b plus b-Quadrat. Klammer auf, a minus b, Klammer zu ins Quadrat, ist gleich a-Quadrat minus zwei a b plus b-Quadrat […].“

Vermutlich gibt es nach diesen Zeilen verschiedene Gruppen von Menschen: einige werden vermuten, dass es irgendetwas mathematisches ist, Andere werden die ersten zwei binomischen Formeln erkennen. Wieder andere werden ab jetzt einen Ohrwurm haben und den Text in der Melodie des YouTubers „DorFuchs“ lesen. „DorFuchs“ produziert musikalische Mathelernvideos, die in der Regel so aufgebaut sind, dass die Strophen die Herleitung der Formel und der Refrain die Formel selbst sind.

Neben dieser Form von Lernvideos gibt es noch weitere Arten, zum Beispiel Präsentationen, in denen meist durch viele Animationen verschiedene Inhalte anschaulich dargestellt werden oder Videos die als Referate oder Vorlesungen gestaltet sind.

YouTube ist frei nutzbar – sowohl für die Konsument*innen und als auch für die Produzent*innen. Dementsprechend ist nicht gewährleistet, dass die Informationen und Zusammenhänge richtig sind. Beispielsweise wird in dem Video „Merkmale der Wirbeltierklassen“ von „Biologie-Lernvideos“, die Ausschnitte der kostenpflichtigen Lernplattform „sofatutor“ zeigen, gesagt, dass alle Wirbeltiere ein Skelett aus Knochen hätten. Das ist inhaltlich nicht richtig, da Knorpelfische wie beispielsweise Haie, über Knorpel anstelle von Knochen verfügen. Dies mag eine Kleinigkeit sein, kann bei einer Klassenarbeit oder einer Klausur aber zu einem ärgerlichen und vermeidbaren Punktabzug führen. Zudem sind nicht alle der Typ für diese Form des Lernens. Solltest Du für dich feststellen, dass du im Gegensatz zu deinen Freund*innen damit nicht zurechtkommst, mach dir keinen Stress. Es gibt unterschiedliche Lernstrategien und jede*r hat ihre*seine ganz individuelle.

Es gibt jedoch auch positive Aspekte und diese überwiegen vermutlich, sonst würden sich die Klickzahlen der einzelnen Kanäle nicht erklären. Zunächst können die Lernenden eigenständig entscheiden, wann, wo und was sie lernen wollen. So können Konsument*innen sich die Videos nach individuellem Bedarf anschauen. Und stoppen. Ein weiterer Vorteil des Mediums ist es, dass sowohl pausiert als auch die Geschwindigkeit erhöht oder verlangsamt werden kann. Zudem stehen sie kostenfrei zur Verfügung.

Lernvideos sind für viele eine gute Möglichkeit sich Wissen anzueignen oder zu vertiefen. Um den bestmöglichen Lernerfolg zu erzielen, sollte vorher klar sein, was dein konkretes Ziel des Lernens ist. Wenn du beispielsweise Inhalte erlernen möchtest, dann bieten sich Videos, die diese aufbereiten und erklärend darstellen (u.a. „Mathe by Daniel Jung“ oder „simpleclub“) an. Möchtest du Formeln auswendig lernen, dann empfiehlt sich Dir vielleicht „DorFuchs“. Unten werden noch weitere Kanäle skizziert.

Doch wie genau kannst du dir sicher sein, dass die Informationen stimmen? Zunächst gibt es keine allgemeingültige Regel, um herauszufinden, wie zuverlässig ein Video oder ein Kanal ist. Du kannst aber bei Videos mit einer hohen Klickzahl in den Kommentaren schauen, ob dort Verbesserungsvorschläge oder negative Kritik ist. Wenn eine Sache immer wieder kritisiert wird solltest du das noch einmal hinterfragen – vielleicht hast du ja das Thema aber auch schon so gut verstanden, dass du selber einen Fehler entdeckst. Bedenke aber auch hier, dass die Kommentator*innen selbst auch Fehler machen können. Eine Weitere Idee wäre es, dass du dich mit deinen Freund*innen und Mitschüler*innen austauschst.

Hier noch ein paar Empfehlungen

Insgesamt solltest du schauen, ob du gut mit Videos lernen kannst und wenn ja mit welcher Art. Im Folgenden stelle ich ein paar Kanäle vor:

  • „Mathe by Daniel Jung“: Hier werden anhand kurzer und einfacher Beispiele Formeln auf einem Whiteboard Schritt für Schritt vorgerechnet. Dadurch, dass Daniel Jung immer sichtbar ist, erinnert es an einen klassischen Frontalunterricht.
  • „DorFuchs“: Hier werden mathematische Inhalte musikalisch untermalt und bekommen einen „Ohrwurmcharakter“. Die Inhalte reduzieren sich dabei in der Regel auf Formeln und deren Herleitung.
  • „Mathematiqua“: Auf diesem Kanal liegt der Schwerpunkt auf universitärer Mathematik, teilweise sind die Inhalte aber auch für die Oberstufe relevant. In den Videos werden Formeln und Rechnungen auf einem Papier Schritt für Schritt vorgerechnet und kommentiert.
  • „MrWissen2go“: Gesellschaftliche, politische und historische Themen werden hier aufgearbeitet und erklärt. Dabei liegt der Fokus auf dem Sprecher. Das Erklärte wird zwischendurch durch Abbildungen unterstützt.
  • „The Simple Club“: Umfasst verschiedene Kanäle zu einzelnen Natur- und Gesellschaftswissenschaften, sowie Mathe und Informatik und noch weiteren, die sich an Studiengängen wie Maschinenbau orientieren. Dabei werden erklärende Texte durch Graphiken unterstützt.

Ihr habt weitere Tipps für gute YouTube-Kanäle zum Lernen? Dann schreibt uns eine Mail mit dem Betreff „Tipps YouTube“ an info[at]diversmagazin.de. Eure Empfehlungen werden hier gesammelt.

Ein Artikel von Lara.
Titelbild by Szabo Viktor on Unsplash
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Ein Kommentar zu „Lernen mit YouTube: Ein paar Tipps

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